Mittwoch, 16. Februar 2011

stimmlose minuten im kindergarten.

"mein rechter, rechter platz ist frei. ich wünsche mir.." ich kam ins stocken, begleitet vom gelächter der anderen kinder und begann erneut: "ich wünsche mir.. ich wünsche mir.." was wünschte ich mir gleich nochmal? und der raum füllte sich mit unerträglicher stille. sämtliche blicke, drängend und fragend auf mir liegend, fühlten sich an wie tonnen voll blei auf meiner haut. ich sank tiefer in meinen stuhl, in der hoffnung sie würden mich jetzt einfach von einem moment auf den anderen übersehen, einfach in ruhe lassen, auf meine antwort verzichten und einen anderen belästigen. mit gesenktem kopf, eingeschüchtertem gesichtsausdruck und einem hauch von langsam aufkeimendem zorn, weil ich nichts zu sagen wusste, spielte ich schon mit dem gedanken einfach demonstrativ aufzustehen und durch die eine hellblaue tür zu flüchten, die sich für mich gerade wie eine pforte des himmels und der erlösung präsentierte. mit engels'melodien im hintergrund und einem warmen hellen licht. immer noch nichts. meine kleinen füße baumelten nervös in der luft und langsam kitzelten die schweigeminuten meinerseits, an den gemütern der kinder & sie fingen an miteinander zu flüstern.  "die ist ja doof". ein räuspern der kindergärtnerin raunte mir in das ohr: "wen wünscht du dir denn jetzt, kleine?". 


Jetzt weiß ich, wen ich mir wünsche.

daily song: Boston.

liest du meine gedanken? liest du sie genau?
ich weiß es nicht. vielleicht ja, vielleicht nein. 
doch solltest du das hier lesen, kannst du dich angesprochen fühlen.
mein geliebter freund. mein seelenverwandter.
fühl dich herzlich umarmt.

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